
12. März 2020 | Fabian Oppel
ie Absage der Leipziger Buchmesse (LBM) wegen des neuen Corona-Virus SARS-CoV-2 war ein Paukenschlag für die Verlagsbranche. Dieses Wochenende hätte sie stattgefunden. Die Messe ist eines der großen Events, bei denen sich Verlage, AutorInnen und generell die gesamte Branche sowie die interessierte Öffentlichkeit informieren und präsentieren können. Ebenso fällt fast das gesamte Rahmenprogramm weg: es hätten bspw. die Nominierungen zum Jugendliteraturpreis 2020 in Leipzig veröffentlicht werden sollen. Der Arbeitskreis Jugendliteratur, der den Staats-Preis ausrichtet, hat sich nun aber mit einer Video-Präsentation der Nominierungen online beholfen – ein Trend, dem auch andere Akteure in der Branche folgen.
Das Video, mit dem die Nominierten für den Jugendliteraturpreis 2020 bekanntgegeben werden.
Verlage gehen in die Sozialen Medien – mit diversen Hashtags
Um den Literatur-Enthusiasten, die die LBM nun nicht besuchen können, dennoch Informationen über das Verlagsprogramm, Neuerscheinungen und vieles mehr anbieten zu können, starteten nun viele Verlage Social-Media-Kampagnen. Unter mehreren zentralen Hashtags verschlagworten sie dafür die betreffenden Posts und Inhalte in den gängigen Netzwerken.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Instagram-Post des Penguin-Verlags als Reaktion auf die Absage der LBM.
Die größeren Häuser wie bspw. Goldmann, Randomhouse oder Pengiun posten unter dem Hashtag #wirfeiernleipzig und stellen so Inhalte zu Gewinnspielen, Angeboten und anderen Neuigkeiten bereit, die sie eigentlich für die Messe geplant hatten. Die Kinder- und Jugendbuchverlage nutzen jeweils (auch) eigene Hashtags: z. B. Carlsen #leidernichtleipzig, Thienemann-Esslinger #buchmessevorort und der Beltz-Verlag #leipzigbeidir.
Digitaler Messestand
Beltz hat kurzerhand seinen Messestand in den Aufenthaltsraum der Zentrale in Weinheim verlegt. Hier bietet der Verlag seinen Instagram-Followern sämtliche Ersatz-Aktionen zur LBM mit Inhalte wie Autorenlesungen oder Buchvorstellungen digital an.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Der Ersatz-Messestand im Aufenthaltsraum von Beltz, von wo über Instagram die Ersatz-Aktionen zur LBM gepostet werden.
Gestartet für Kleinverlage
Kleinverlage und Teile der Leserschaft waren nach der Absage eine der ersten Nutzergruppen eines ganz speziellen Hashtags. Unter #buecherhamstern versuchen sich Lesende mit Kleinverlagen deshalb zu solidarisieren und durch die zu erwartenden Umsatz-Einbußen zu begleiten, wie der Online-Branchendienst Meedia berichtet. Der Hashtag nimmt dabei die in den letzten Tagen häufig zitierten Hamsterkäufe aufs Korn, und versucht so mit einem Augenzwinkern wieder Aufmerksamkeit auf die Buchbranche und Literatur der kleinen Verlage zu lenken. Am besten solle man sich einen Büchervorrat anlegen, so das Ziel dieses Hashtags.

In jedem Falle können wir gespannt sein auf das Messe-Wochenende, das dieses Jahr so digital wie noch nie stattfindet. Wie sich diese Online-Messe gestaltet, behalten wir daher für Euch im Auge! Übrigens: Einen Überblick über die einzelnen Verlage bietet auch buchmarkt.de.
Headerbild: Ricky Kharawala/unsplash