13. März 2023 | Fabian Oppel
s reiht sich Krise an Krise. Covid scheint gerade so überwunden, trotzdem befindet sich Europa seit einem Jahr in der nächsten Ausnahmesituation mit Energiekrise und hoher Inflation in der Folge. Auch an den Börsen lassen sich diese Krisen ablesen: Fielen die Kurse zu Beginn der Corona-Pandemie drastisch, kam es in den folgenden zwölf Monaten zu neuen Kurs-Hochständen und einem Börsen-Boom. Im Februar 2022 dann eskalierte der Konflikt in der Ukraine – und die Börsenkurse stürzten wieder ein.
Welche Konsequenzen ziehen nun aber Millennial Traders, die nach dem zwischenzeitlichen Aufschwung die neuerlichen Talfahrten an den Börsen mitansehen müssen? Dieser Frage geht das aktuelle Update-Whitepaper „Neobroker (R)evolution“ nach. Das Update-Paper und die Grundlagen-Untersuchung stellen wir hier kostenfrei zur Verfügung.
Worum geht’s?
Das neue Paper stellt den vorangegangenen 10 Insights aus der Grundlagen-Untersuchung von 2021 vier neue Punkte zu Seite und bietet einen kompakten Take-Away-Abschnitt. Inhaltlich geht es um die Frage, wie sich die Krisen konkret auf die Finanzeinstellungen und das Finanzverhalten der jungen Neobroker-Nutzer:innen auswirken. Wie ist ihre aktuelle Stimmung? Und welche Anlagepläne haben sie für die Zukunft? Die Insights behandeln das emotionale Erleben, die aktuellen Anlagestrategien, die Bedeutung der Peer-Groups sowie das gegenwärtige Zeit-Invest der jungen Zielgruppe in ihre Depots.
Zwischen Ernüchterung und „FOMO“
Ein Insight befasst sich mit dem emotionalen Erleben der jungen Anleger:innen. Inzwischen sind einige User ernüchtert von den starken und langanhaltenden Kurs-Rückgängen. Sie bewegen sich zwischen Frustration über Verluste, Hoffnung auf Kurserholungen, Gelassenheit bei langfristigen ETF-Anlagen und dem Gefühl von „Fear of Missing Out“ oder „Fomo“ – also der Angst im Moment der tiefen Kurse nicht mutig gewesen zu sein und deshalb Gewinnchancen verpasst zu haben. Dabei unterscheiden sich Emotionen, Einstellungen und Verhalten zwischen fortgeschrittenen und noch weniger erfahrenen Anlegenden. Das Paper schlüsselt die Differenzen hier auf.
Peer-Groups behalten Bedeutung
Die neuerlichen Krisenzeiten verändern jedoch nicht alles: Nach wie vor haben die Peer-Groups große Bedeutung für Millennial Traders. Obgleich sich der Takt, in dem sie sich mit ihren Peers über Finanzanlagen austauschen, verringert hat: bei Finanzfragen suchen die Unter-30-Jährigen nach wie vor den Kontakt zu thematisch versierten Freunden und Vertrauten.
Methode
Die „Neobroker“-Reihe ist eine qualitative Längsschnitt-Studie. Für das Grundlagen-Paper von 2021 wurden 20 Privat-Anleger:innen der Generationen Z und Y, also zwischen 18 und 39 Jahren, befragt. In qualitativen Tiefeninterviews gaben sie Auskunft über ihre Wünsche und Ansprüche an Online- und Neobroker. Zusätzlich wurden App-Diaries geführt und ein Online-Forum über Finanzthemen genutzt. Für das Studien-Update 2023 konnten dieselben 20 Teilnehmer:innen ein zweites Mal qualitativ befragt werden.
Kontakt
Wenn Ihr Fragen zur Studie habt oder Euch über weitere Finanz-Forschungsthemen austauschen möchtet, könnt Ihr Euch jederzeit bei Studienautorin Julia Eymann melden oder Euch auf LinkedIn mit ihr vernetzen.
Julia Eymann
Senior Research Manager
J.Eymann@g-i-m.com
LinkedIn: Julia Eymann
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