Chat, Klick, Kauf? Best Practice: Warum die Paypal-OpenAI-Kooperation den E-Commerce verändert

Zuletzt aktualisiert: 10. November 2025
Ein Mann sitzt auf dem Boden vor einem hellen Sofa und hält ein Smartphone mit beiden Händen.

Ging dieser Tage durch die Medien: Der Zahlungsdienstleister Paypal und das KI-Unternehmen OpenAI verkünden eine strategische Partnerschaft. Diese elektrisiert nicht nur Investoren, sondern hat auch das Potenzial, den E-Commerce radikal zu verändern. Darum geht's: Ab 2026 sollen Nutzer Produkte, die sie über den KI-Chatbot ChatGPT entdecken, direkt via Paypal kaufen können. Zugleich können Händler ihre Produkte gezielt in genau jenen Gesprächen platzieren, in denen Kund:innen ihren Bedarf artikulieren. Die Paypal-OpenAI-Kooperation ist kein Selbstzweck, sondern markiert eine neue Schnittstelle zwischen Inspiration und Transaktion. Aus Konsumentensicht entsteht Potenzial für Beratung statt reiner Produktsuche – vorausgesetzt wiederum, Marken nutzen die Technologie empathisch und relevant.

Was bedeutet das für Konsument:innen, Händler – und für Marken?

Von der Suche zur Soforttransaktion: Was sich ändert

Wer heute ein Produkt sucht, muss sich durch Shops klicken, Preise vergleichen und Bezahlschritte durchlaufen. Mit der Integration von Paypal in ChatGPT schrumpft dieser Prozess zu einem einfachen Dialog: "Ich suche einen schwarzen Rollkragenpullover für den Herbst" – Empfehlung, Produktvorschlag, Kaufbutton

Was wie Zukunftsmusik klingt, ist bereits in Vorbereitung. Laut Paypal-CEO Alex Chriss verbinden sich hier zwei Ökosysteme mit massiver Reichweite: über 400 Millionen Paypal-Nutzer treffen auf Hunderte Millionen ChatGPT-User weltweit. Für Marken bedeutet das: Wer früh dabei ist, sichert sich einen entscheidenden Sichtbarkeitsvorteil in der nächsten Evolutionsstufe des digitalen Shoppings.

3 Branchen, 3 Perspektiven: Wer jetzt strategisch denken und lenken muss

1. Finance: Neue Berührungspunkte für Zahlungsanbieter und Banken

Wenn der Checkout nicht mehr im Onlineshop, sondern mitten im Chat erfolgt, braucht es neue Strategien für Kundenbindung, Identitätsmanagement und Sicherheit. Banken und Fintechs müssen jetzt antizipieren, wie sie in KI-basierte Interfaces eingebunden werden – sei es zur Zahlungsabwicklung, zur Finanzierung oder zur Authentifizierung.

2. Retail: Sichtbarkeit entsteht im Dialog

Wer Produkte nicht nur im Shop, sondern direkt im Beratungsgespräch platzieren kann, verschiebt den Funnel: vom Scroll-zum-Kauf-Prozess zur bedarfsgetriggerten Empfehlung. Für den Handel bedeutet das: Datenbasierte Produkt-Taxonomie, optimierte Prompts und Integration in Conversational Interfaces werden zur Pflicht.

3. Fashion & Beauty: Inspiration trifft Transaktion

Gerade in stil- und imagegetriebenen Branchen wie Fashion oder Beauty entstehen Käufe oft aus dem Moment. ChatGPT als "Style Coach" oder "Beauty Advisor" mit Direktkauf-Option? Ein Gamechanger. Wer hier clever kuratiert, promptoptimiert und emotionale Bildwelten integriert, kann neue Impulskäufe erschließen – etwa wie Sephora mit individuell kuratierten Produktvorschlägen im Chat oder Zalando, das erste Shoppingberatungen über KI testet.

Fazit: Checkout wird zur Conversational Experience

Die Kooperation von Paypal und OpenAI steht exemplarisch für den nächsten Schritt in der Digitalisierung des Konsums: Weg vom bisherigen Plattformdenken, hin zur dialogischen Nutzerführung. Wer jetzt nicht nur über Keywords, sondern auch über Prompts nachdenkt und diese klug ausspielt, sichert sich Sichtbarkeit an der entscheidenden Schnittstelle von Bedarf und Entscheidung.

FAQ: Die neue Shopping-Revolution – Was Sie jetzt über Conversational Commerce wissen müssen

Was ist Conversational Commerce? 

Conversational Commerce beschreibt den Kauf von Produkten innerhalb von Gesprächsschnittstellen wie Chatbots, Sprachassistenten oder KI-Tools wie ChatGPT. Hier verschmilzt Beratung, Inspiration und Transaktion.

Warum ist die Paypal-OpenAI-Kooperation relevant? 

Weil sie zwei gewaltige Nutzerbasen verbindet und den "Kaufmoment" radikal verkürzt. Für Marken bedeutet das neue Kontaktpunkte – und neue Anforderungen an Produktdaten und Präsentation.

Welche Branchen profitieren besonders? 

Alle, die von situativem Bedarf leben: Beispielsweise Mode, Beauty, Elektronik, FMCG. Aber auch Finanzdienstleister und Plattformbetreiber, die in die neue Infrastruktur eingebunden werden.

Wie unterstützt GIM dabei? 

Wir untersuchen und analysieren unter anderem, wie Zielgruppen auf KI-basierte Einkaufsdialoge reagieren, welche Trigger funktionieren und wie Marken relevant bleiben – live und alive in Prompts, im Chat und im Kaufmoment.

Was können Sie konkret tun? 

Nur ein Beispiel von vielen: Testen Sie mit uns Ihre Conversational-Commerce-Strategie – von der Prompt-Optimierung über Pretests bis zur Markenwirkung. Damit Ihre Marke nicht nur sichtbar ist, sondern relevant bleibt.

Florian Waitl

Senior Research Manager

Maria Wronka

Research Director

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