
Unsere Nachrichtenstudie „Vom Morgen bis zum Feierabend. Die Relevanz von Media Entry Points“[1] zeigt, dass junge Generationen sich von Nachrichten gestresst fühlen und Vermeidungstendenzen zeigen.
Warum sind jüngere Generationen eigentlich so gestresst?
Corona-Pandemie, Klimawandel, Kriege - permanente Krisen sowie das Gefühl der andauernden Informationsüberflutung führen dazu, dass junge Generationen überdurchschnittlich viel Stress erleben.
Die permanente Online-Präsenz – besonders der GenZ (Geborene zwischen 1995 und 2010) verstärkt das Gefühl, nie wirklich abschalten zu können. Social Media erzeugt zudem unrealistische Erwartungen an Aussehen, Erfolg und Lebensstil. Auch Leistungsdruck in Schule, Uni und Beruf sind in diesem Alter schon ausgeprägt.
So geben 34 Prozent der GenZ (40 Prozent der Gen Y) an, dass sie sich oft sehr gestresst fühlen. In der Generation der Babyboomer sind es nur noch 12 Prozent.

Grafik aus der Studie „Always On. Media Entry Points von Nachrichten“ der GIM Gesellschaft für innovative Marktforschung mbH.
GenZ vermeidet nicht Nachrichten, aber klassische Medien
Die GenZ ist von Individualisierung und dem Wunsch nach Selbstwirksamkeit geprägt. Junge Generationen konsumieren Nachrichten daher häufiger über digitale Kanäle.
76 Prozent der GenZ nutzen Nachrichten täglich über Social Media.
- Bei den Boomern ist es nur knapp jeder Dritte (32 Prozent). Diese konsumieren tägliche Nachrichten noch primär über TV (91 Prozent) und Radio (77 Prozent).
- 32 Prozent der GenZ lesen Nachrichten nur, wenn sie eher zufällig mit Ihnen in Kontakt gekommen sind.
- Fast jede:r vierte Vertreter:in der GenZ vermeidet Nachrichten, um nicht so viel Negatives zu hören.
Nachrichten nicht nur zur Information über aktuelle Ereignisse
- Für die GenZ spielen zwei Newsnutzungsmotive eine Rolle, die bei anderen Generationen weniger ausgeprägt sind: „die Überbrückung der Langeweile“ (15 Prozent) sowie „die kurze Ablenkung“ (13 Prozent).
- Social Media-Angebote als Hop-On-Hop-Off-Medien bieten mit ihren kurzen Formaten eine ideale Möglichkeit für eine kurze Aktivierungspause: 41 Prozent der Befragten haben in der letzten Nachrichtenrezeption auf Social Media nicht länger als 3 Minuten News konsumiert.
Fazit: Nachrichten für Jüngere müssen zu positiven Bedürfnissen passen
Die GenZ will sich nicht dauerhaft mit Negativität beschäftigen – aber sie will auch nicht den Anschluss verlieren. Deshalb werden Nachrichten nicht aktiv gesucht, aber selektiv konsumiert. Die Generation Z reagiert also auf die Herausforderungen ihrer Zeit mit einem komplexen Mix aus Stress, Rückzug und selektivem Informationskonsum. Umso wichtiger ist es, dass Medienhäuser Online-Nachrichtenangebote für die junge Generation schaffen, die nicht zu belastend, sondern aktivierend, einfach sowie in kurzen Zeitslots konsumierbar sind.
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Brigitte Bayer
Senior Research Director
[1] Studie „Always On. Media Entry Points von Nachrichten“ der GIM Gesellschaft für innovative Marktforschung mbH. Hierzu wurden 1.018 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren im Zeitraum vom 7. März bis 17. März 2025 mit Online-Fragebögen (CAWI) befragt.