Gesundheit ist Vertrauenssache. Wer ein Healthcare-Produkt kauft, etwa eine Hautsalbe, will eigentlich nicht an Werbung denken – sondern an Schutz, Linderung und Lebensqualität. Umso anspruchsvoller ist die Aufgabe für Marketer:innen: Sie müssen informieren, ohne zu überfordern – emotionalisieren, ohne zu dramatisieren. Also auffallen, ohne an Seriosität zu verlieren. Zwei Praxisbeispiele zeigen, wie das gelingen kann. Plus: drei Top-Learnings.
1. Vertrauen beginnt mit Berührung: Haptik als unterschätzter Hebel
Ob Beipackzettel, Verpackung oder ein klassisches Mailing: In einer digitalen Welt schafft das Anfassbare einen Unterschied. Das zeigte unlängst Medicom mit einer Print-Kampagne, die auf Klarheit, Ruhe und eine glaubwürdige Ansprache setzte. Ergebnis: Top-Conversions, hohe Warenkorbwerte, schöner Return on Ad Spend. Warum das funktioniert? Weil echte Haptik ein Authentizitätsversprechen ist. Immer noch.
2. Aha statt Analyse: Wenn Visualisierung Komplexität ersetzt
Wie erklärt man ein Produkt, das chemisch wirkt, aber menschlich lösen soll? Die Antwort liegt im Storytelling – und in der Kraft von Bildern. Beispiel: InfectoPharm inszenierte das Hustenmittel Quimbo in einer Schaufensterkampagne, bei der die Packungsschatten eine schlafende Person abbildeten. So wurde das Markenversprechen visuell erlebbar: Wer Quimbo nutzt, findet Ruhe, schläft sich gesund. Die Kampagne führte zu einer Absatzsteigerung von rund 120 Prozent.
3. Medfluencer, KI und das Risiko des Vertrauensverlusts
Social Media ist auch im Healthcare-Bereich auf dem Vormarsch. So genannte Medfluencer wie David Reckers („Der Hausarzt") sind zwar mit Vorsicht zu genießen; zugleich zeigen sie, wie Fachwissen empathisch vermittelt werden kann. Entscheidend sind: Authentizität, Sachkenntnis und juristische Sorgfalt. Ähnliches gilt für KI: Sie liefert Inspiration, Einordnung und Effizienz, ersetzt aber nicht Empathie oder Markenverständnis. Der Unterschied zwischen Wirkung und Wirkungslosigkeit liegt oft im Feingefühl. Zudem ist KI beispielsweise für Patienten, so zeigt eine GIM-Studie, eine Ergänzung zum bisherigen ‚Googlen‘ und sehr zentral bei Recherchen und konkreten Handlungsvorbereitungen – was auch (neue) Beratungspotenziale für Ärzte, Krankenkassen & Co. schafft.
Top 3 Learnings für Healthcare-Marken
- Haptik schafft Bindung: Print und physische Touchpoints sind kein Anachronismus, sondern ein Vertrauensanker.
- Visualisierung vor Fachjargon: Gute Gesundheitskommunikation zeigt Wirkung, statt sie komplex zu erklären.
- Digitale Kanäle mit Bedacht: Ob Medfluencer oder KI, wer Vertrauen will, muss sensibel kuratieren. Und am Ball bleiben – ohne Agenda, Redaktionsplanung und Dialogkompetenz wird wenig daraus.
Fazit: Gesundheit braucht Marken mit Haltung
Healthcare-Marketing ist mehr als Absatzförderung. Es ist Vertrauenskommunikation auf höchstem Niveau. Wer Wirkung erzielen will, braucht eine klare Botschaft, echte Nähe und mediale Vielfalt – vom haptischen Kontakt bis zum empathischen KI-Einsatz.
FAQ: Was erfolgreich aktivierende Gesundheitskommunikation heute ausmacht
Warum ist Healthcare-Marketing so besonders?
Weil hier Vertrauen wichtiger ist als Traffic. Die Entscheidung für ein Produkt ist oft mit Unsicherheit oder Angst verknüpft – und verlangt Seriosität.
Wie kann sogar Print überzeugen?
Mit hochwertigem Material, leiser Tonalität und einer glaubwürdigen, menschlichen Ansprache. Print schafft Nähe, wo Digital oft Distanz lässt.
Welche Rolle spielt KI?
Sie hilft bei Skalierung und Inspiration, ersetzt aber keine Expertenstimme. Emotionaler Impact bleibt menschlich.
Welche Risiken gibt es bei Medfluencer-Kampagnen?
Falsche Partnerwahl, fehlende Fachlichkeit oder rechtlich heikle Aussagen können Vertrauen verspielen. Gute Auswahl ist Pflicht.
Wie unterstützt GIM?
Mit hoher Fach- und Branchenexpertise sowie qualitativer und quantitativer Forschung zu Markenwirkung, Zielgruppen und Kommunikationskanälen – etwa von Medical/Cultural Insights bis zur Wirksamkeitsanalyse im POS-Umfeld.
Fragen? Wir sind gern für Sie da!

Godehard Wakenhut
Corporate Director

Dr. Jörg Munkes
Managing Director
Heidelberg


